Familie Peugeot verliert Kontrollrechte an PSA
Heute wurde bekannt, daß Peugeot eine Kapitalspritze von 3 Mrd. Euro erhält. Davon zahlen der frz. Staat und Dongfeng je
750 Mio, um je 14% Anteile zu erwerben und Familie Peugeot schießt nochmal 100 Mio. nach um ebenfalls 14% zu halten (bisher 25% +1).
Der Rest der 3 Mrd. Finanzierung wir durch Ausgabe neuer Aktien eingespielt. Durch die Neuemission wird der Kurs natürlich
verwässert, er sank bereits um 11%.
Die Tatsache, daß General Motors im Dezember seine 7% Anteile am Markt verkaufte, brachte Peugeot zu dieser schnellen
Entscheidung. Darüber ist allerdings die Einigkeit in der Familie Peugeot zerbrochen. Es gibt jetzt zwei Lager: Auf der
einen Seite stehen der "noch" - Chairman Thierry Peugeot mit seinem "französich-nationalen" Lager und auf der anderen
Seite, der PSA Holding Chef, sein Cousin Robert Peugeot zusammen mit dem ex Renault! - CEO Carlos Tavares und Dongfeng
gewissermaßen als "neo-liberes" Lager. Thierry Peugeot wollte ursprünglich allein durch Aktienemission zu frischen Kapital
kommen. Dies hätte der Familie ermöglicht eine Sperrminorität zu behalten, nun wäre Thierry Peugeot auf auf die Vertreter
des frz. Staates, den Finanzminister Pierre Moscovici und den Industrieminister Arnauld Montebourg, angewiesen.
Darüberhinaus ist kann man befürchten, daß nun ein alter Renault CEO neuer CEO bei PSA wird. Thierry Peugeot wird aber
aller Wahrscheinlichkeit nach seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender abgeben an einen alten Bekannten, den ex-EADS Chef Luis Gallois.
Der Deal soll am 19. Februar unterzeichnet werden, wenn PSA die Jahresergebnisse bekannt gibt. Bis dahin dürften wohl noch einige Ringkämpfe in der Familie ausgetragen werden. Wir können wohl annehmen, daß dann die Aera der Inhabergeführten Firma Peugeot, die 1896 gegründet wurde, beendet sein wird.
Quellen:Aus diversen englischen und französischen Wirtschaftsnachrichten extrahiert und ins deutsche übersetzt von Lion-Tamer
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