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Nadellager HA wechseln - was beachten?

Verfasst: Mo 22.06.15 03:47
von miki4
Hallo zusammen,

ich habe schon viel gesucht und gelesen zu dem Hinterachsproblem unserer Peugeots, u.a. dass es bei der Reparatur Schwierigkeiten beim Ausbauen der Drehstäbe geben kann und dass es, je nach Fortschritt des Schadens, manchmal nicht reicht, nur die Nadellager zu wechseln.

Jetzt ist es so, dass ich mir einen neuen 306 gekauft habe, da mein bisheriger aufgrund eines fremdverschuldeten Unfalls einen Totalschaden erlitten hat. Beim Neuen ist ein Wartungsstau zu beheben, was das Instandsetzen der Hinterachse inkludiert. Das Rad hinten rechts schleift bereits am Radkasten (sporadisch) und es hat sichtbar mehr Sturz als das Rad hinten links. Zur Info: Die HA bzw. das gesamte Auto ist seit min. 10 Jahren tiefergelegt (vorne KW-Gewinde und hinten tiefer + KW-Dämpfer). Außerdem sind Felgen mit Spurverbreiterung montiert. Die Felge hinten rechts (das Rad mit zu viel Sturz) hat an der Innenseite einen Schaden. Es kann sein, dass dies das Schleifen begünstigt. Außerdem ist eines der hinteren Radlager defekt. Außer dem sporadischen Schleifen und dem Radlagergeräusch ab 50-70 km/h vernehme ich kein Poltern o.ä. an der Hinterachse. Kann es sein, dass der Sturz durch das defekte Radlager verursacht wird und die Nadellager an sich noch i.O. sind? Es handelt sich um den 1.8er Motor LFY mit 110 PS (Bremsscheiben hinten), BJ 2001. Der Wagen hat nachvollziehbare 140 tkm runter.

Ich möchte meinen Mechaniker, der seit vielen Jahren Meister bei VW ist, damit beauftragen, die Sachen, die ich nicht selbst in Ordnung bringen kann, instandzusetzen. Dazu gehört die Sache mit der Hinterachse. Bisher hat mein Mech aber noch nie mit Drehstabachsen zu tun gehabt und so möchte ich ihn vorher mit allen wichtigen Infos versorgen. So bitte ich Euch, Eure wertvollen Informationen zum Thema hier zusammenzufassen. :D

- Was muss man beachten beim Wechseln der Nadellager? - Welche (Spezial-)Werkzeuge werden benötigt? - Geht das Ganze auch ohne Presse? - Hat jemand evtl. eine Schritt-für-Schritt-Anleitung? - Woran erkennt man, ob neue Nadellager ausreichen oder ob noch etwas anderes neu muss, z.B. die Traverse? - Was sollte direkt mitgetauscht werden? Irgendwelche Dichtungen?

- Was muss man beim Wechseln der Radlager beachten? - Direkt beide Radlager hinten links und rechts wechseln?

- Ist es weniger Arbeit, wenn man die Radlager und Nadellager in einem Wisch erledigt?

Vielen Dank schon mal und viele Grüße
Miki4

Re: Nadellager HA wechseln - was beachten?

Verfasst: Mo 22.06.15 10:08
von obelix
du hast ne pn...

gruss

obelix

Re: Nadellager HA wechseln - was beachten?

Verfasst: Mo 22.06.15 11:31
von *firemaster*~
die Anleitung hier ist ganz gut.
Aber wenns schon schleift, hol dir besser direkt eine über arbeitete Achse
www.pug306.net/index.php?pageid=lowering

PS: Sag mal wie sieht denn eigtl der Ventildeckel von dem Unfall306 aus?

Re: Nadellager HA wechseln - was beachten?

Verfasst: Mo 22.06.15 15:12
von miki4
Vielen Dank für die Antworten! Die PDF von Obelix ist sehr informativ und auch die Anleitung hinter deinem Link, Firemaster.

Ich habe mal was davon gelesen, dass die Achsbreite korrekt eingestellt werden muss. Wie macht man das genau und was ist sonst möglichst "korrekt" einzustellen, um die Langlebigkeit zu garantieren? Ich dachte, wenn man die Achse zusammensetzt, geht alles bis zum Anschlag rein und dann war´s das, deswegen erschließt sich mir das nicht ganz, wie man die Breite einstellen kann.

Ich würde gerne noch wissen, ob es möglich ist, dass der Sturz des einen Rades durch das defekte Radlager verursacht werden kann. Ist es sinnvoll, direkt beide Radlager hinten zu tauschen, und gibt es bei der Radlager-Reparatur auch irgend etwas besonderes zu beachten?

@firemaster:
Der Ventildeckel sieht in etwa so aus:

Bild

Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. :D Ich möchte den Wagen aber auch ungern schlachten. Ich habe da keine Möglichkeit zu und der Neue muss sich erstmal bewähren, bevor der Alte weg kommt. Der alte 306 ist komplett fahrbereit und technisch sehr gut und gepflegt (eine Woche vorm Crash AT-Getriebe und neue Kupplung bekommen...), hat aber jetzt die Fahrerseite eingedrückt (beide Türen und B-Säule). Es ist ein Ford Mondeo im ersten Gang (Diesel), wahrscheinlich mit Standgas und ungebremst, im 90° Winkel mittig auf die B-Säule gefahren. Mein Auto war geparkt. Die Kraft ging über das untere Türscharnier der hinteren Tür in die B-Säule. Die ist an der Stelle ca. 3 cm nach innen verformt. Der Schweller hat auch einen leichten Knick. Die Bodengruppe ist gestaucht (Fahrersitz sehr schwergängig) und es ist eine ganz leichte Welle im Dach. Darüberhinaus hat der Wagen an fast jedem Karosserieteil irgendwelche optischen Mängel. Zur WM letztes Jahr hat sich jemand so sehr darüber gefreut, dass wir Weltmeister wurden, dass er meiner Motorhaube die Optik eines alten Apfels gegeben hat. Ansonsten ist der Innenraum und der Lack sehr gepflegt. Wenn der Neue sich bewährt hat, wäre mir am liebsten, wenn der alte noch von irgendwem als Winter- oder Anfängerauto weitergefahren wird, denn zum Schlachten ist er zu schade. Die B-Säule kann man provisorisch mit ´nem Abschleppseil oder Vorschlaghammer richten, sodass die hintere Tür wieder richtig anliegt und dicht ist.

Re: Nadellager HA wechseln - was beachten?

Verfasst: Mo 22.06.15 18:19
von Keezx
miki4 hat geschrieben:
1-Ich habe mal was davon gelesen, dass die Achsbreite korrekt eingestellt werden muss. Wie macht man das genau und was ist sonst möglichst "korrekt" einzustellen, um die Langlebigkeit zu garantieren? Ich dachte, wenn man die Achse zusammensetzt, geht alles bis zum Anschlag rein und dann war´s das, deswegen erschließt sich mir das nicht ganz, wie man die Breite einstellen kann.

2-Ich würde gerne noch wissen, ob es möglich ist, dass der Sturz des einen Rades durch das defekte Radlager verursacht werden kann. Ist es sinnvoll, direkt beide Radlager hinten zu tauschen, und gibt es bei der Radlager-Reparatur auch irgend etwas besonderes zu beachten?
1-Nicht die Achsbreite, aber das Spiel zwischen Langsarm und Abdichtungsmuffe muss eingestellt werden.
Sehr einfach mit dem Drehstabschraube und IMO nicht sehr kritisch.

2-Nein , eher anders herum.
Sichtbahrer Sturz durch einem Radlager nein, wenn mann soviel spiel im Radlager hat is das Fahrzeug nicht mehr fahrbar.
Sturz kommt immer aus die Achse.

PS, ich würde die alte Karre als Spender nutzen......

Re: Nadellager HA wechseln - was beachten?

Verfasst: Mo 22.06.15 18:29
von *firemaster*~
oh man, voll ärgerlich. Gerade neues Getriebe und Kupplung und nun ist er hin und der neue hat auch noch eine kaputte Achse :( Aufjedenfall viel Glück.

Re: Nadellager HA wechseln - was beachten?

Verfasst: Mo 22.06.15 18:52
von miki4
Alles klar, ich weiß Bescheid!
Keezx hat geschrieben:PS, ich würde die alte Karre als Spender nutzen......
Das ist im Prinzip eine gute Idee, aber der alte hat hinten Trommelbremsen, das heißt, da müsste man auch wieder alles umbauen. Der Neue hat laut Service Box auch "straffe Aufhängung" (dickere Stabis und Drehstäbe). Ich hoffe, dass die Traverse intakt ist und es mit neuen Nadellagern, Dichtungen und was dazu gehört erledigt ist. Obelix hat mir eine tolle PDF geschickt, in der beschrieben steht, welche Ersatzteile für eine Achsrevision benötigt werden und bei welchem Schaden eine Traverse nicht mehr verwendet werden kann.
*firemaster*~ hat geschrieben:oh man, voll ärgerlich. Gerade neues Getriebe und Kupplung und nun ist er hin und der neue hat auch noch eine kaputte Achse :( Aufjedenfall viel Glück.
Was willste machen, man muss nach vorne sehen! Eigentlich wollte ich den Alten fahren, bis er auseinander fällt, aber es kommt doch eh immer anders. :) Der Neue steht soweit optisch echt gut da und ist auch im Innenraum nicht verkackt. Wenn die Mechanik wieder fit ist, und ich alle Kleinigkeiten behoben habe, wie festsitzende Schlösser gängig machen, Türscharniere fetten, Vogel aus dem Gebläsemotor befreien etc., wird er einmal gründlich durchgeputzt und poliert, dann bin ich glücklich. Vor allem fangen demnächst die Semesterferien an, dann habe ich genügend Zeit dafür! Mein Mechaniker hat mir für nächste Woche schon zugesagt, sich das Auto mal anzusehen.

Schreibt gerne, wenn euch was einfällt, ich bin für jeden Hinweis dankbar! Evtl. hat auch noch jemand eine gute oder überholte Achse oder Traverse mit vormontierten Nadellagern zu verkaufen? Der Obelix hatte vor wenigen Wochen eine im Marktplatz. Hätte ich das mal vorher gewusst. :vorkopphau:

Viele Grüße
Miki4

Re: Nadellager HA wechseln - was beachten?

Verfasst: Di 25.08.15 00:55
von miki4
Also es hat sich in den letzten zwei Monaten nicht sehr viel um das Auto getan, es ist immer noch abgemeldet. Der Wagen ist bis jetzt innen und außen gereinigt, Ölwechsel hat er bekommen und der Zahnriemen wurde gewechselt. In der Zwischenzeit habe ich eine überholte Hinterachstraverse, die vier Gummi-Metall-Lager, einen Schwingarmbolzen und die ganzen Dichtungen für die Hinterachse neu besorgt. Aus gesundheitlichen Gründen konnte mein Mechaniker sich bisher nicht um die Hinterachse kümmern, jetzt ist es aber soweit.

Zitat aus meinem Mechaniker-Suchthread (http://www.peugeotforum.de/forum/viewto ... 1&t=126094), damit alles in einem Thread bleibt:
*firemaster*~ hat geschrieben:Naja, eigentlich hast du ja alles vor dir bzgl richtig Zusammenbauen.
Mit den Einzelteilen hast du jedenfalls den schwereren Weg gewählt. Das Problem ist ja, du kriegst die Stäbe zu 90% so ohne weiteres nicht da raus, falls die letzten Jahre da keiner dran war.
Ich kenne nur die Möglichkeiten eines Zughammers, oder selbstgebauter Abzieher. Aber wenn seit gut 15 Jahren keiner dran war bringt das meistens beides nix. Meiner Meinung nach am sinnvollsten ist es, die Achse komplett auszubauen und dann das ganze Ding irgendwie in einer Presse zu positionieren und raus mit den Stäben. Ab da sollte es nicht all zu schwer werden. Wenn man schon da ist, können die direkt den Bolzen am Schwingarm raus und rein pressen.
Dann musst du ja nur noch alles reinigen und so zusammenbauen wie du es vorgefunden hast bzw wie auf den Zeichnungen zu sehen (s.u.).
Das Einzige was ich nicht wüsste wie man die Halterung der Traverse auf die neue bekommt und die Lager in dieser richtig positioniert, aber das kann die hier bestimmt noch jemand sagen.

Wie fährt sich eigentlich der 1.8er im Vergleich zum 1.6er? Das zusätzliche Drehmoment ist bestimmt auf der AB sehr angenehm.

http://www.bilder-hochladen.net/files/asnj-1.jpg

http://bilder.citdoks.de/pics2/hinterachse1.jpg

http://www.306gti6.com/forum/showthread.php?id=80349

Danke für die Links, firemaster, den letzten kannte ich noch nicht. Du hast Recht, das ist ein Gedöns, wenn man das noch nie gemacht hat, aber das ist nicht alles. Denn mit den Teilen, die ich bisher besorgt habe, ist es auch noch nicht getan. Mein Mechaniker und ich haben die Achse komplett als Einheit ausgebaut, damit er sie mitnehmen und direkt auf der Presse zerlegen kann, was heute passiert ist. Soweit so gut, bis auf eine Sache: Die Verzahnung vom Stabi, der durch das Achsrohr geht, ist auf einer Seite nahezu komplett zerfressen. Ich mache bei Gelegenheit ein Foto. Mein Mech sagt, das Ding wäre erst bei 25 Tonnen Pressdruck rausgekommen (weiß nicht, ob er Drehstab oder Stabi meinte). Es handelt sich laut ServiceBox um die Stabistange, Ausführung "straffe Aufhängung", DIAM 24, Ersatzteilenummer 5170 83. Außerdem brauche ich den Hebel für den Stabi, das Ding, was auf die Verzahnung aufsetzt. Das Ding ist ebenfalls kaputt. Ob links oder rechts, bringe ich noch in Erfahrung. Wo bekomme ich so eine Stabistange jetzt nur einzeln her, außer direkt bei Peugeot? Ist es möglich, eine dünnere Stabistange aus einem anderen 306er zu nehmen? Inwiefern verändert sich das Fahrverhalten, wenn die dickeren Drehstäbe bleiben, aber der dünnere Stabi verbaut wird? Hat jemand hier so eine Stange rum liegen?
*firemaster*~ hat geschrieben:Wie fährt sich eigentlich der 1.8er im Vergleich zum 1.6er? Das zusätzliche Drehmoment ist bestimmt auf der AB sehr angenehm.
Wie du siehst, konnte ich mich noch gar nicht richtig mit dem Neuen vertraut machen. Auf der Fahrt nach Hause, als ich ihn gekauft habe, habe ich den Unterschied schon recht deutlich gespürt. Untenrum passiert einfach mehr, auch auf der AB kommt er souveräner rüber mit den 0,2 l Hubraumvorteil. :) Wahrscheinlich empfinde ich den Unterschied aber nur so deutlich, weil ich mich so an den 1,6er gewöhnt habe. Ein Freund ist mit meinem roten 1,6er nebenher gefahren und weggefahren bin ich ihm mit dem 1,8er nicht. War ziemlich Kopf and Kopf die Geschichte. Der 1,8er wiegt laut Fahrzeugschein in der Ausstattung mit seinen 1180 kg aber auch 120 kg mehr als mein 1,6er.

Wie dem auch sei, bald ist er fertig. Gebrauchter Satz Alus nach meinem Geschmack ist da, heute Reifen aufgezogen, morgen wird er schon mal zugelassen, damit er probefahrtbereit ist. :lach: Wenn er erstmal rollt, werde ich genauer berichten. Die Freude ist da. ;)

Hier zwei Fotos vom Burger-King-Parkplatz beim Nach-Hause-Fahren:

Bild

Bild

Viele Grüße
Miki4

Re: Nadellager HA wechseln - was beachten?

Verfasst: Di 25.08.15 01:50
von Keezx
Ich habe noch eine Stabi aus eine Kombi TD liegen, ist eine Dicke....Platten habe ich auch.
Versand ist besprechbar, bin in die Niederlande, ist wahrscheinlich 13€ oderso.
Aber, so weit ich das verstand hast du doch zwei Achsen?

Re: Nadellager HA wechseln - was beachten?

Verfasst: Di 25.08.15 14:53
von miki4
Hallo,

das klingt ja gut! Ich habe nur die defekte Achse vom Wagen selbst. Gekauft habe ich ein überholtes Achsrohr mit neuen Nadellagern. Die Stabistange und Drehstäbe waren da nicht dabei. Der alte rote 306 darf nicht zerlegt werden.