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von CCandy » Mo 31.10.11 01:35
Mein letztes Auto war auch ein Passat 35i , Bj. 95 mit 1,9er 90PS TDI. Die Karosse war abgesehen von einem 2-3cm Rostfleck am rechten Schweller rostfrei, die Kompression war bei der Km-Leistung natürlich nicht mehr top. An sich war das aber eine recht zuverlässige Karre, wenn man sich an die paar Macken gewöhnt hatte.
Z.B. Serienfehler, dass der Bock unvorgewärmt unter null Grad nicht anspringt. Ich kenne 4 Autos mit 1,9er VW-Diesel, bei allen kann man die Uhr danach stellen, unter null Grad geht nix mehr. Ansonsten war während den 2 Jahren und 65tkm, die ich den Wagen gefahren bin, eigentlich nix ungewöhnliches: mal ein bisschen Wasser in der Einspritzpumpe, die Druckfedern der Heckklappe platt, ein Traggelenk hinüber, die Matte der Sitzheizung vom Fahrersitz durch, die hinteren Stoßdämpfer fertig, teilweise Schläuche porös, etc. Aber das ist bei 15 Jahren und am Ende 390tkm alles nichts, worüber man sich wundern muss. Verkauft hab ich den Wagen dann, weil die Schraubenaufnahmen der Drehmomentstütze am Getriebegehäuse teils gerissen waren und ich in den alten Haufen nicht noch ein "neues" Getriebe investieren wollte. Hab den Wagen noch für umgerechnet über 1500 Euros losbekommen.
Abgesehen davon war die Kiste wirklich einfachst zu reparieren.
Wenn ich sehe, was man am 2.0 HDi 110 alles wegschrauben muss, um "mal eben" ne Ventildeckeldichtung zu ersetzen, was bei anderen Autos in 10 Minuten gemacht ist, bekomme ich graue Haare. Warum muss die Zahnriemenabdeckung oben so am Ventildeckel eingehakt sein, dass man zum Ventildeckelabnehmen erst die Zahnriemenverkleidung wegschrauben muss?
Anderes Beispiel für undurchdachte Konstruktionen bei Peugeot wäre z.B. ebenfalls am 406 2.0 HDi die vordere Befestigung der unteren Ladeluftleitung - hätte man statt dem Sechskantstück mit zwei Aussengewinden ein Sechskantstück mit einem Innen- und einem Aussengewinde genommen, dann könnte die Leitung zum Getriebeausbau angeschlossen bleiben. Sowas ist unnötige Arbeitszeit, die jeder Kunde bei eh schon teuren Kupplungs- oder ZMS-Arbeiten bezahlen muss. Aber gut, daran denkt beim Fahrzeugkauf noch keiner und vielleicht war es ja so in der Fertigung 0,1 Cent billiger.
Ich spinne mal ein bisschen weiter: Wären am Kupplungszylinder die Positionen von Leitungsanschluss und Entlüfterschraube vertauscht, könnte man sogar das Getriebe ausbauen, ohne die Hydraulikleitung zu trennen und anschliessend die Kupplung zu entlüften - wäre auch wieder Geld in der Kundengeldbörse gewesen.
Das zerfallene Traggelenk am Passat finde ich aber sehr interessant - War da ein fehlender Kanaldeckel im Weg oder hatte der Wagen vorher "befundlos" schwammiges Kurvenverhalten, Knacken an der Vorderachse o.ä., wo sich nicht drum gekümmert wurde? So ganz von jetzt auf gleich gehen Traggelenke eigentlich nicht so kaputt, dass sie ganz auseinanderfallen. Wenn doch, wird es in aller Regel irgendein Billigmüll aus China gewesen sein.
Abgesehen davon, glaubst du wirklich daran, dass bei anderen Marken als VW das Traggelenk nach 20 Jahren und 250tkm noch das erste ist und fehlerfrei seinen Dienst tut? Guck mal in Richtung 407, bei den Panzern gibts scheinbar teilweise Haltbarkeiten bei den Traggelenken, dass man sich ne Schnellwechselvorrichtung für die Dinger wünschen würde.
Ach so, spätestens wenn der zweite Riemen innerhalb kurzer Zeit gerissen ist, würde ich mir mal Gedanken machen, warum das so ist. Entweder ist ein Aggregat zu schwergängig bzw. die entsprechende Halterung krummgezogen, oder man hat den Riemen falsch gespannt. Alternativ hat man nur die chinesische Demoversion eines Produkts gekauft.