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von Konga » Sa 02.01.16 19:09
Ölwechsel - selber machen.
Nur dann kannst du Ölsorte, -Qualität und Preis bestimmen.
Und - noch wichtiger - niemand füllt dir zuviel Öl ein.
Ölqualität steht in der Betriebsanleitung. Da nimmst du das was dort empfohlen ist:
Synthetisch oder Teilsynthetisch, ACEA A.., B.. oder C.. und Viskositätsklasse ... W ...
Neuerdings gibt es leider wieder eine spezielle Peugeot Norm.
Marke ist meiner Ansicht nach zweitrangig.
(Wen es interessiert - ich nehme seit 260Tkm das rote ACEA A3/B3 halbsynthetisch K-Classic vom Kaufland)
5-Liter Kanister reicht für die meisten Motoren.
Dann braucht du Werkzeug für die Ölablassschraube.
Sechskant, Vierkant, Imbus... alles ist möglich, gerne exotisch.
Evtl vorher mal unter das Auto kriechen und nachsehen.
Dann brauchst du einen neuen Dichtring für die Ölablasschraube.
Manche neumodische Autos (z.B. Opel Corsa D) haben da eine Gummidichtung,
die wiederverwendet werden kann.
Ölfilter - kann ich leider nichts zu sagen. Manche Ölfilter haben einen praktischen Sechskant.
Für die meisten anderen Ölfilter brauchst du einen Ölfilterschlüssel - ähnlich dem Werkzeug
mit dem Muttern zu hause das Apfelmusglas öffnet. Im Zweifelsfall - nachsehen.
Dann brauchst du eine grosse Schüssel um das alte Öl aufzufangen und einen Trichter um das neue einzufüllen.
Zeitungspapier zum Wischen und Unterlegen. Einweghandschuhe.
Wagenheber reicht völlig. Allerdings mußt du das angehobene Auto irgendwie absichern,
falls der Wagenheber kippt oder das Auto abrutscht. Der Profi nimmt Unterstellböcke.
Jetzt kanns losgehen. Fahrzeug auf eine ebene Fläche stellen und anheben.
Wo der Wagenheber angesetzt wird, steht in der Betriebsanleitung.
Angehobenen Wagen absichern (!) und drunterkriechen.
Unterbodenabdeckung falls vorhanden abmontieren.
Ölablassschraube vorsichtig soweit lösen, daß du sie von Hand drehen kannst.
Schüssel unterstellen und Ablasschraube ganz herausdrehen.
Ein Schwall Öl geht über die Finger, darum Einweghandschuhe benutzen.
VERBRENNUNGSGEFAHR wenn der Motor warmgefahren war.
Außerdem kommt das Öl in einem dicken Schwall.
Mach dir vorher Gedanken wohin der Schwall treffen kann !!
Nach kurzer Zeit wird der Schwall kleiner.
Ölschüssel richtig positionieren. Windrichtung und -Stärke beachten!
Dann unter dem Wagen vorkommen und Wagen vom Wagenheber nehmen.
Vorsicht - daß die Ölschüssel nicht zerdrückt wird!
Wenn der Wagen wieder gerade steht, kann das restliche Öl herauskleckern.
Das braucht viel Zeit.
Ölfilter herausdrehen. Auch dabei etwas unter den Filter halten, weil auch dort Öl hervorkleckert.
Zum Beispiel einen aufgeschnittenen Saftkarton.
Frühstücken gehen oder im Motorraum saubermachen.
Ölfilter wieder montieren. Gummidichtungen falls vorhanden mit etwas Öl bestreichen.
Nur mit der Hand festdrehen! Kein Werkzeug benutzen, sonst sitzt der Filter
so fest dass er beim nächsten Mal nicht abgeht.
Dann den Wagen wieder anheben, absichern (!) und Ölablassschraube mit neuer Dichtung
(falls es eine gibt) reindrehen. Fest, aber nicht mit Gewalt anziehen.
Ölwanne und sonstiges Geklecker abwischen. Unterboden (falls vorhanden) montieren.
Frisches Öl einfüllen. Füllmenge ignorieren!
Immer einfüllen, warten bis das Öl im Motor angekommen ist, Peilstab messen
und nachfüllen, bis genug Öl drin ist.
Motor starten ... Ölkontrolle leuchtet !! Schrecksekunde abwarten, bis der neue Ölfilter gefüllt ist
und der Öldruckschalter reagiert. Ölkontrolle geht nach wenigen (!) Sekunden aus.
Das wars.
Altöl beim Entsorgungsbetrieb deines Vertrauens abgeben, oder dort wo du das neue Ölgekauft hast
(ggfs. Kassenquitting vorlegen!).
PS - ich wechsele Öl immer im Frühjahr, weil ich die Laufleistung (bei mir 20.000km) nicht erreiche.